Biobank access policies

Die Suche nach geeigneten akademischen Biobanken kann für Forscher in der Industrie eine ziemliche Herausforderung darstellen. Zunächst einmal muss die Biobank über die erforderlichen klinischen Proben verfügen. Außerdem müssen die Zugangsrichtlinien der Biobank eine Zusammenarbeit mit der Industrie zulassen. Leider haben viele Biobanken restriktive Richtlinien für den Zugang zu Bioproben, die eine Zusammenarbeit mit der Industrie entweder einschränken oder gänzlich verhindern. Darüber hinaus stellen einige Biobanken Bedingungen, die für Unternehmen inakzeptabel sind, während andere ihre Zugangsrichtlinien nicht öffentlich zugänglich machen.

Richtlinien für den Zugang zu Biobanken

Die Zugangspolitik einer Biobank spiegelt häufig die zentralen Werte und Prioritäten der Leitung einer Biobank wider. Wie Catchpoole (2015) feststellte:

"Die Motivation kann in der Politik erfasst werden, die die Grenzen der Praxis der Biobank festlegt und die Grundwerte der verschiedenen Behörden, gesellschaftlichen Gruppen und Interessengruppen widerspiegelt, die sie als 'Biobank' betrachten." (J Health Serv Res Politik. 2015;21:140-142).

In den meisten Fällen werden die Richtlinien der institutionellen Biobanken von hochrangigen Vertretern, in der Regel Akademikern und forschungsorientierten Klinikern, gestaltet. Die Mitarbeiter, die für die Bearbeitung von Anträgen auf Zugang zu Bioproben zuständig sind, müssen sich an die in den Bioproben-Zugangsrichtlinien festgelegten Regeln halten.

Bedingungen für den Zugang zu Bioproben

In einigen Fällen verlangen Biobanken von den antragstellenden Unternehmen als Bedingung für den Zugang eine Zusammenarbeit mit ihrer Einrichtung. Viele Unternehmen sind jedoch nicht bereit, diese Bedingungen zu akzeptieren, da sie Bedenken hinsichtlich der Rechte an geistigem Eigentum und anderer Fragen im Zusammenhang mit dem Zugang zu Bioproben haben.

Dies bringt uns zu einem wichtigen Punkt: Die Entwicklung lebensrettender Medikamente und Diagnostika durch die Industrie hängt stark vom Zugang zu Bioproben aus öffentlichen Biobanken ab. Welche Alternativen stehen der Industrie ohne diesen Zugang zu Bioproben zur Verfügung, und sind diese Alternativen ethisch vertretbar?

Transparenz in den Zugangsrichtlinien

Eine Studie von Langhof et al. (2017) untersuchte 523 Biobank-Websites und stellte fest, dass nur 9% ihre Zugangsrichtlinien öffentlich zugänglich machten. Die Autoren betonten die Bedeutung von Transparenz:

"Das Fehlen von öffentlich zugänglichen Zugangsrichtlinien für Biobanken widerspricht nicht nur der Verpflichtung zu verantwortungsvollem Handeln, sondern könnte auch das Vertrauen der Öffentlichkeit, die Bereitschaft, Proben zu spenden, und die öffentliche Finanzierung beeinträchtigen. Biobanken sollten sinnvolle Zugangsrichtlinien haben und diese öffentlich zugänglich machen.

Darüber hinaus ergab die Studie, dass von den 74 untersuchten Zugangsrichtlinien 16 den Zugang der Industrie ausdrücklich untersagten. Dies war das häufigste Ausschlusskriterium in diesen Bioproben-Zugangsrichtlinien.

Schlussfolgerungen

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Transparenz in der Zugangspolitik von Biobanken für die Aufrechterhaltung des öffentlichen Vertrauens unerlässlich ist. Da Biobanken beim Aufbau ihrer Bioprobensammlungen in hohem Maße auf öffentliche Unterstützung angewiesen sind, ist es nur fair, dass die Öffentlichkeit darüber informiert wird, wie ihre gespendeten Proben weitergegeben und verwendet werden.

Darüber hinaus kommen klare und zugängliche Richtlinien für den Zugang zu Bioproben den Forschern in der Industrie zugute, da sie die Zulassungsvoraussetzungen umreißen und verhindern, dass Zeit mit erfolglosen Anträgen vergeudet wird. Um eine größere Transparenz zu fördern, empfehlen Langhof et al. (2017):

"Infrastrukturen wie BBMRI-ERIC und P3G könnten eine Zugangspolitik für Biobanken als Voraussetzung für die Aufnahme in ihre Register verlangen. Ebenso könnten öffentliche Geldgeber öffentlich zugängliche Zugangsrichtlinien mit zumindest einem gewissen Maß an externem Zugang verlangen und nicht nur empfehlen."

 

Referenzen

  • Catchpoole D. "Biohoarding": nicht gesehene Schätze, nicht erzählte Geschichten. Zeitschrift für Forschung und Politik im Gesundheitswesen. 2016;21(2):140-142. doi:10.1177/1355819615599014
  • Langhof, H., Kahrass, H., Sievers, S., et al. Access policies in biobank research: what criteria do they include and how publicly available are them? Eine Querschnittsstudie. Eur J Hum Genet 25, 293-300 (2017). https://doi.org/10.1038/ejhg.2016.172
Biosample Hub logo

 Die Biosample Hub Plattform ermöglicht Biotech- und Pharmaunternehmen den Zugang zu zuverlässigen klinischen Proben und Daten

de_DEGerman